Rückblick: Expertenrunde „Soziales Menschenrecht auf Wohnen für alle“ am 06.11.2025

Am Donnerstag, den 06.11.2025, hat die Expertenrunde „Soziales Menschenrecht auf Wohnen für alle“ im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Straße 4 stattgefunden.

Es gab Beiträge folgender eingeladener Gäste:

  • Dr. Andrej Holm, Stadtsoziologe und wiss. Mitarbeiter an der HUB für Regional und Stadtsoziologie und Mitglied unseres Kuratoriums. Er hat die Möglichkeit des gemeinnützigen Wohnens angesprochen und auf die fehlende Einklagbarkeit des Rechtes auf Wohnen aufmerksam gemacht. In der Berliner Verfassung zum Beispiel ist das Recht auf Wohnen als ein Staatsziel gefördert aber nicht einklagbar.
  • Ralf Hoffrogge, welcher als Historiker zu Gewerkschaften und Arbeiterbewegung forscht und seit Jahren in der Mietenbewegung aktiv ist. Er konnte Fakten und Ansichten liefern, die er auch in seinem Buch „Das Laute Berlin- Deutsche Wohnen & Co enteignen und die Wiederkehr der Vergesellschaftung“ veranschaulicht hat.
  • Stefan Thimmel von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, welcher Referent für Wohnungs-, Mieten- und Stadtpolitik ist und sich ebenfalls seit Jahren in der Mietenbewegung engagiert. Für Ihn ist der Dreiklang aus Politik, kritischer Wissenschaft und Bürgerbewegungen das wirksamste Instrument für Veränderungen.

Alle drei Experten halten die momentane Situation für angespannt aber keinesfalls aussichtslos. Es gibt Alternativen und Chancen auf einen Wandel.

Untermalt wurde der Abend durch eine szenische Lesung der Autorin Gün Tank und dem Multiinstrumentalisten Eren Akşahin.
Gün Tank las Auszüge aus ihrem Roman „Die Optimistinnen“, die das Leben und Wohnen von Migrant:innen in den 1970er Jahren in der Bundesrepublik beleuchteten. Eren Akşahin verlieh der Lesung durch seine musikalische Begleitung einen emotionalen Rahmen, der das Thema Wohnungspolitik noch greifbarer und berührend machte.
Zusammen mit der fundierten Expertise der Referent:innen hat diese Veranstaltung Kraft gespendet, einen Funken Optimismus geweckt, die Bedeutung gemeinsamen Handelns betont und auch ein längst verloren geglaubtes Gemeinschaftsgefühl wurde spürbar.

Die Moderation der Veranstaltung hat Dr. Gülşah Stapel, Kuratorin für Outreach und Historisch-politischer Bildung bei der Stiftung Berliner Mauer, übernommen.

Wir bedanken uns für das zahlreiche Erscheinen, die wertvollen Beiträge, das große Interesse an der Thematik und der lebhaften Diskussionsrunde. Es wurden zahlreiche Fakten zusammengetragen, Zusammenhänge geschaffen und neue Erkenntnisse gewonnen. So endete die Veranstaltung schließlich mit einem Gefühl der Stärke und Zuversicht.