In Kooperation mit der IG Metall Berlin fand am 27.5.2019 unsere fünfte Fachtagung, diesmal zum Thema „Soziales Menschenrecht auf Arbeit“ unter reger Beteiligung der über 60 Teilnehmenden statt, darunter viele Akteur*innen und Initiativen.

Nach kurzen Begrüßungen der 1. Bevollmächtigten der IG Metall Berlin, Birgit Dietze, und Eberhard Schultz, gab der Arbeitsrechtler Prof. em. Dr. Wolfgang Däubler eine fundierte, unterhaltsame und anregende Einführung in heutige arbeitsrechtliche Probleme von Arbeitnehmern, Betriebsräten und Gewerkschaften vor dem Hintergrund internationaler völkerrechtlicher Verträge. Mit anschaulichen Bauspielen verdeutlichte er die Möglichkeiten und Grenzen aus der Sicht eines kritischen Arbeitsrechtlers.

Frau Dr. Claudia Mahler vom Deutschen Institut für Menschenrechte referierte zu Thema „Recht auf Arbeit und Rechte in der Arbeit“ und hob die Bedeutung der verschiedenen völkerrechtlichen Aspekte des sozialen Menschenrechts auf Arbeit und ihrer teilweisen Umsetzung heraus. Nach einer anschließenden regen Diskussion im Plenum, moderiert von Vera Vordenbäumen, in der weitere theoretische und praktische Aspekte eingebracht wurden, fanden fünf Arbeitsgruppen statt.

AG 1: Prekarisierung von Beschäftigung und Arbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) mit Miriam Pieschke, Hochschule Magdeburg, Dr. Werner Rügemer, Publizist, Robert Trettin, Nationale Armutskonferenz moderiert von André Nogossek, Soziale Menschenrechtsstiftung

AG 2: Digitalisierung der Arbeitswelt mit Michael Silberman, IG Metall Vorstand VB02, Res. Angestellte, IT, Studierende moderiert von Christoph Hahn, IG Metall

AG 3: Arbeit für Alle – Divers und diskriminierungsfrei mit Amadou Touré, Betriebsrat moderiert von Klaus Kohlmeyer, bqn

AG 4: Internationale Gewerkschaftsarbeit und Unternehmenshaftung mit Tatiana Lopez, Tie Germany, Las Mary Douglas, Gesamtbetriebsrat ZARA Deutschland moderiert von Doro Zinke, DGB

AG 5: Das Recht auf Arbeit und Care aus feministischer Sicht, Austausch an Thementischen mit Yvonne Falckner, Initiatorin CareSlam, Dr. Jette Hausotter, Care Revolution Netzwerk.

Nach einem Mittagessen vom Büffet (des bwk Berlin) wurden zunächst die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgetragen, die in der anschließenden Expert*innenrunde mit Tatiana Lopez, Las Mary Douglas, Wolfgang Däubler, Amadou Touré, Werner Rügemer diskutiert und vertieft wurden. Für die sich daraus ergebenden Fragen und Perspektiven reichte die zur Verfügugn stehende Zeit nur teilweise aus. Wir waren uns einig, dass die wichtige Debatte um die Bedeutung des sozialen Menschenrechts auf Arbeit und die mangelhafte Umsetzung fortgeführt werden muss, auch mit den Betroffenen an der Basis.