Sozialer Menschenrechtspreis 2024 geht an Memoria Mediterranea (MemMed)
Pressemitteilung
Sozialer Menschenrechtspreis 2024 geht an Memoria Mediterranea (MemMed)
Am 21. November 2024 verleiht die Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation auf ihrer diesjährigen Jahresveranstaltung zum 13. Mal den „Sozialen Menschenrechtspreis“, der mit 2000 € dotiert ist.
Unter den eingegangenen Bewerbungen hat die unabhängige Jury die sizilianische nicht-regierungs-Organisation Memoria Mediterranea ausgewählt und wird dies um 20:00 bekannt machen.
Memoria Mediterranea ist eine ehrenamtlich tätige Organisation von Fachleuten aus den Rechtswissenschaften, der Anthropologie sowie Psychologie, die sich um die psycho-soziale Gesundheit der Hinterbliebenen von im Mittelmeer gestorbenen oder vermissten Geflüchteten kümmert. Dazu gehört die Unterstützung der Familien bei der Suche und Identifizierung von Verstorbenen sowie deren Rückführung für eine menschenwürdige Beerdigung. Daneben sammelt und dokumentiert MemMed die Geschichten der Geflüchteten und trägt so zur Aufklärung über rassistische Praktiken an den europäischen Außengrenzen bei.
In der Begründung der Jury heißt es:
„Das ehrenamtliche Engagement der Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen der Memoria Mediterranea für eine Gruppe von Menschen, die ansonsten unbeachtet bleibt, versucht, eine Lücke zu schließen. Neben der Schließung einer „Aufmerksamkeitslücke“ geht es Ihnen ganz konkret um Unterstützung und Begleitung von Menschen, um deren physisches und psychisches Leid sich ansonsten niemand kümmert. Die auch für Aktivist*innen emotional belastende Arbeit verdient Anerkennung und Unterstützung, zu der die Verleihung des diesjährigen Sozialen Menschenrechtspreis beitragen soll.”
Information zur Jahresveranstaltung mit Preisverleihung:
Die Preisverleihung ist der Höhepunkt der diesjährigen Jahresveranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann im Rathaus Schöneberg (John F. Kennedy Platz) um 18.30 Uhr beginnt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Eberhard Schultz wird Herr Oltmann als Gastgeber das Wort ergreifen. Es folgt eine Grußadresse der Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung, Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB a.d.. Darin heißt es u.a.:
„Der zunehmenden sozialen Spaltung kann und muss mit den sozialen Menschenrechten als Fundament und Richtschnur für demokratisches an den Menschenrechten orientiertes Handeln entgegengewirkt werden. Dazu ist die Bundesregierung völkerrechtlich verpflichtet. Auch die schwierige internationale Situation infolge der Kriege in der Ukraine und im Mittleren Osten entbindet sie nicht von dieser Pflicht – ebenso wenig die tiefgehende Regierungskrise und die Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den Neuwahlen.
Ein wichtiger Schwerpunkt der derzeitigen Aufgaben der Stiftung ist deshalb die Erarbeitung eines NGO – Parallelberichts zum Staatenbericht der Bundesregierung an den UN – Sozialausschuss. Darin werden wir mithilfe unserer Expert:innen, Kooperationspartner:innen und vor allem der Betroffenen und ihrer Organisationen weiter intensiv arbeiten.“
Ein weiteres Highlight ist der Gastbeitrag von Tanja Gangarova (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa), Dezim-Institut) zum Thema „Gemeinsam gegen (rassistische) Diskriminierung beim Recht auf Gesundheit”. Das Thema ist hoch aktuell: Geflüchtete sind von Leistungsausschlüssen betroffen, Menschen sorgen sich um ihre ärztliche Versorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen, die von Schließungen und Kürzungen bedroht sind..
Musikalische Begleitung: Julia Dimitroff (Cellistin und Geigenbauerin)
Moderation: André Nogossek, Vorstandsmitglied der Stiftung
Die gesamte Pressemitteilung als PDF finden Sie hier.