Sozialer Menschenrechtspreis 2022 geht an „KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“

Pressemitteilung

Sozialer Menschenrechtspreis 2022 geht an

„KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“

 

Am 17. Oktober 2022, dem internationalen Tag zur Beseitigung der Armut, verleiht die Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation auf ihrer diesjährigen Jahresveranstaltung zum 11. Mal den „Sozialen Menschenrechtspreis“, der in diesem Jahr mit 2000€ dotiert ist. Wir verleihen diesen Preis an Einzelpersonen, Vereine oder Organisationen für besondere Verdienste um die sozialen Menschenrechte.

Unter den eingegangenen Bewerbungen hat die unabhängige Jury die Organisation „KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ ausgewählt. (https://kop-berlin.de/)

In der Begründung der Jury heißt es: „People of Colour (PoC) und Schwarze Menschen sind in Deutschland immer wieder Opfer polizeilicher Diskriminierung und auch rassistisch bedingter Gewalt. Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, sondern vielmehr rassistische Praktiken und Strukturen auch bei der Polizei institutionell verankert sind, davon zeugt seit mehr als zwei Jahrzehnten die Dokumentation derartiger Fälle durch „KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“. Die Kampagne begleitet Opfer in juristischen Prozessen und setzt sich durch Dokumentationen und Aufklärungsarbeit für die Sensibilisierung hinsichtlich rassistisch bedingter polizeilicher Gewalt ein. Vorfälle polizeilicher Diskriminierung und Gewalt haben nicht nur unmittelbare Folgen für die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen, sondern sind oftmals auch mit Auswirkungen auf weitere Lebensbereiche verbunden, darunter Zugänge zu Wohnraum, Bildung und Arbeit. Mit ihrer Arbeit zum Abbau von Rassismus und Diskriminierung bei der Polizei leistet KOP damit einen wichtigen Beitrag zur Durchsetzung der sozialen Menschenrechte.“

Sowohl die Preisträger:innen, als auch die Jury werden während der Veranstaltung anwesend sein und stehen für Interviews zur Verfügung.

Moderation: Hakan Taş MdA a.D.

 

Informationen zu KOP und unserer Jahresveranstaltung:

Ziel von KOP ist es, auf verschiedenen Ebenen institutionellem Rassismus entgegenzutreten und damit den rassistischen Normalzustand zu durchbrechen. Konkret befassen sich die Gruppen unter anderem mit der Polizeipraxis des Racial Profiling, der Dokumentation und Aufklärung rassistischer Polizeiangriffe und -übergriffe sowie der Begleitung der Opfer und die Vermittlung zu Beratungsstellen.

Die Preisverleihung ist der Höhepunkt unserer Jahresveranstaltung, die unter der Schirmherrschaft der Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Kirstin Bauch, im Oberstufenzentrum Kraftfahrzeugtechnik in Charlottenburg (Gierkeplatz 1+3) um 19:00 Uhr beginnt und mit einer Grußadresse unserer Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB a.D. eröffnet wird. Sie  erklärt hierzu: „Seit elf Jahren setzt sich unsere Stiftung mit voller Kraft für eine friedliche Gesellschaft und für eine sozial gerechte Welt ein. Der zunehmenden sozialen Spaltung kann und muss mit diesem sozialen Menschenrecht als Fundament und Richtschnur für demokratisches an den Menschenrechten orientiertes Handeln entgegengewirkt werden. Dazu ist die Bundesregierung völkerrechtlich verpflichtet. Auch die schwierige internationale Situation infolge des Ukraine-Krieges entbindet sie nicht von dieser Pflicht.“

Weitere Highlights sind ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Eberhard Eichenhofer zum Thema unseres aktuellen Aufrufs „Das soziale Menschenrecht auf soziale Sicherheit für Alle“.

Abgerundet wird das Programm durch zwei Lesungen: Gün Tank, Autorin und Moderatorin liest aus ihrem Roman „Die Optimistinnen – Roman unserer Mütter“ und der Schauspieler Rolf Becker wird Texte von Bertolt Brecht „Aber was ist der Ausweg“ rezitieren.

Berlin, den 14.10.2022

Eberhard Schultz