Sozialer Menschenrechtspreis 2023 geht an XENION e.V. – Projekt „Wohnraum für Geflüchtete“
Pressemitteilung
Sozialer Menschenrechtspreis 2023 geht an
Xenion e.V. – Projekt ,,Wohnraum für Geflüchtete”
Am 24. Oktober 2023 – dem Jahrestag des Inkrafttretens der Charta der Vereinten Nationen 1945 – verleiht die Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation auf ihrer diesjährigen Jahresveranstaltung zum 12. Mal den „Sozialen Menschenrechtspreis“, der in diesem Jahr mit 2000 € dotiert ist. Wir verleihen diesen Preis an Einzelpersonen, Vereine oder Organisationen für besondere Verdienste um die sozialen Menschenrechte.
Unter den eingegangenen Bewerbungen hat die unabhängige Jury das Projekt „Wohnraum für Geflüchtete” des Vereins Xenion e.V. ausgewählt und wird dies um 20:00 bekannt machen.
Im Rahmen des Projekts „Wohnraum für Geflüchtete“ unterstützt Xenion e.V. besonders schutzbedürftige Geflüchtete bei der Suche nach und dem Erhalt von angemessenem Wohnraum. Der Verein berät auch potentiell interessierte Vermieter:innen. Als Teil des Projekts werden darüber hinaus durch externe Spenden Einlagen in genossenschaftliche / gemeinschaftliche Wohnprojekte finanziert und damit jeweils ein Anteil an Wohnungen für Geflüchtete in den Projekten gesichert. Die Geflüchteten, die diese Wohnungen erhalten, werden bereits bei der Planung miteinbezogen.
Xenion e.V. bietet psychosoziale Therapie und Beratung für politisch Verfolgte und traumatisierte Geflüchtete. Das Projekt entstand vor dem Hintergrund, dass die höchst problematischen Wohnverhältnisse in Sammelunterkünften und nahezu aussichtslosen Chancen auf dem angespannten Wohnungsmarkt wie auch rassistische Anfeindungen zunehmend die therapeutische Arbeit des Trägers überschattet haben. Die Sicherung angemessenen Wohnraums ist für besonders schutzbedürftige Geflüchtete von existentieller Bedeutung.
In der Begründung der Jury heißt es:
„Das Projekt ist insofern besonders innovativ, als hier nicht nur sehr intensive Beratung und Unterstützung bei der Wohnungssuche geleistet wird, sondern darüber hinaus durch die Kooperation mit gemeinschaftsorientierten Wohnprojekten langfristige, nachhaltige Perspektiven für Geflüchtete geboten werden. Dabei wird in Projekte investiert, die insgesamt sozial ausgerichtet sind, in dem Wohnungen entstehen, die nicht Teil der aggressiven Immobilienspekulation sind und Geflüchtete die Möglichkeit erhalten, Teil einer Gemeinschaft zu werden – womit zugleich auch der sozialen Spaltung entgegengewirkt wird. Dadurch hebt sich das Projekt von anderen ab, die Geflüchtete und andere benachteiligte Gruppen bei der Wohnungssuche unterstützen. Es ist zwar ein vom Umfang her kleines Projekt, das aber als best practice Beispiel – so wird es u.a. auch im Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vorgestellt – besondere Aufmerksamkeit verdient.”
Sowohl die Preisträger:innen, als auch die Jury werden während der Veranstaltung anwesend sein und stehen für Interviews zur Verfügung – ebenso wie frühere Preisträger:innen u.a. SOS Mediterranée.
Information zur Jahresveranstaltung mit Preisverleihung:
Die Preisverleihung ist der Höhepunkt unserer Jahresveranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann im Rathaus Schöneberg (John F. Kennedy Platz) um 19:00 Uhr beginnt und mit einer Grußadresse unserer Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Rita Süssmuth, MdB a.D. eröffnet wird. Darin heißt es u.a.:
„Seit zwölf Jahren setzt sich unsere Stiftung mit voller Kraft für eine friedliche Gesellschaft und für eine sozial gerechte Welt ein. Der zunehmenden sozialen Spaltung kann und muss mit diesem sozialen Menschenrecht als Fundament und Richtschnur für demokratisches an den Menschenrechten orientiertes Handeln entgegengewirkt werden. Dazu ist die Bundesregierung völkerrechtlich verpflichtet. Auch die schwierige internationale Situation entbindet sie nicht von dieser Pflicht.“
Weitere Highlights sind ein Gastbeitrag von Dr. Andrej Holm zum Thema „Die aktuelle Entwicklung zum Sozialen Menschenrecht auf Wohnen” sowie drei Rezitationen mit Texten von Heinrich Heine, vorgetragen von Rolf Becker.
Moderation: Elisabeth Köglmeier, BQN Berlin und Diskriminierungskritische Organisationsberatung
Berlin, den 23.10.2023
Eberhard Schultz