Fachgespräch „Wie weit noch zur Verwirklichung des Sozialen Menschenrechts auf ein Höchstmaß an Gesundheit?“ am 4. Juli 2017 erfolgreich durchgeführt

Das Menschenrecht auf ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Gesundheit, wie es im UN-Sozialpakt von 1966 völkerrechtlich verbindlich verankert ist, gewährleistet eine menschenwürdige und diskriminierungsfrei zugängliche medizinische Versorgung, Schutz vor Gesundheitsgefahren und eine optimale Gesundheitsförderung für alle. Es bildet eine unabdingbare Voraussetzung für ein Leben in Würde.

In der Bundesrepublik wird jedoch bestimmten Bevölkerungsgruppen der Zugang zu Gesundheitsleistungen erschwert oder gar verwehrt. So steht Geflüchteten lediglich die Behandlung von akuten Erkrankungen oder Schmerzen zu, während die Behandlung chronischer Erkrankungen sowie die zahnärztliche oder psychosoziale Versorgung nur unzulänglich abgedeckt werden. Auch die Einkommenssituation, das Bildungsniveau und die berufliche Situation wirken sich auf den Gesundheitszustand aus. Arme Menschen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung und sind häufiger von chronischen Krankheiten betroffen als wohlhabende Menschen. Wie kann also das Soziale Menschenrecht auf Gesundheit umgesetzt werden? Reicht es, das Gesundheitsweisen zu reformieren oder ergibt sich aus dem Sozialen Menschenrecht auf Gesundheit auch ein Auftrag soziale Ungleichheiten abzubauen?

Diese Fragen wurden im Rahmen des Fachgesprächs unter Einbeziehung von Wissenschaft und Zivilgesellschaft kritisch erörtert und diskutiert.

Themenforen:

  1. Wer arm ist stirbt früher – Bedeutung von sozialer Ungleichheit für das Menschenrecht auf Gesundheit
  2. Nicht versichert, nicht behandelt – Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsleistungen für Geflüchtete und Menschen ohne Versicherung

 

Podiumsdiskussion mit Tobias Baur (Humanistischen Union), Jeffrey Butler, (Bezirksamt Mitte von Berlin, Gesundheits- und Sozialberichterstattung), Elène Misbach (Medibüro Berlin), Azize Tank, MdB (Sprecherin für Soziale Menschenrechte der Fraktion DIE LINKE.) und Eberhard Schultz.

Den Flyer mit ausführlichem Programm finden Sie hier.